Es ist Mittwochmorgen – oder eher: mitten in der Nacht. Um 2 Uhr klingelt der Wecker und es geht zum Flughafen. Nachdem die Spanier bereits im Januar in Vaihingen zu Gast waren, steht nun endlich der Gegenbesuch an der IES La Zafra im sonnigen Motril in der südspanischen Region Andalusien an. Die Stimmung ist von Vorfreude, aber auch leichter Anspannung geprägt: ¡Qué nervios! Einen Check-In, eine Sicherheitskontrolle und zweieihalb Flugstunden später betreten die 20 Schülerinnen und Schüler der Klassen 9abc mit ihren beiden Lehrern Andreas Acker und Dominik Schmolck spanischen Boden. Schnell wird klar: Den Pullover braucht heute wohl niemand mehr.
Der Reisebus bringt die Gruppe, die sich bereits während der Fahrt musikalisch auf die kommende Woche einstimmt, ins eine Stunde entfernte Motril, wo sie von den Austauschschülern mit Plakat und einem sehr einladend aussehenden Buffet regional-spanischer Köstlichkeiten empfangen wird –¡muy rico!, wie die Spanierin und der Spanier sagen, wenn etwas ganz besonders lecker schmeckt. Im Anschluss geht es zum ersten Mal in die spanischen Familien, und obwohl es doch einiges zum „Eingewöhnen“ gibt, entsteht doch direkt ein heimisches Gefühl.
Das Programm der anstehenden Woche ist vielfältig: Am Donnerstag wartet direkt der erste Ganztagesausflug. Gemeinsam mit den spanischen Austauschschülern geht es nach Nerja zur Besichtigung der „Cuevas de Nerja“, einer beeindruckenden Höhle. Entspannung und Sonne satt bringt am Nachmittag ein Abstecher an den Strand – und einige Wagemutige springen sogar ins noch recht frische Mittelmeer.
Am Freitag steht ein typisch spanischer Schultag auf dem Programm. „Welch ein Unterschied zum normalen Schulalltag am Stromberg-Gymnasium“, so das Resümee der Vaihinger Schülerinnen und Schüler. Und: „Lehrerinnen und Lehrer, die unsere Klassen für laut halten, sollten es hier mal mit 25 gleichzeitig sprechenden und diskutierenden Kindern samt Lehrern zu tun bekommen.“
Das Wochenende hält individuelle Aktivitäten in den Familien bereit: Von Strand und Meer über Exkursionen in die Gebirgsregion „Alpujarras“ bis hin zu Familienbesuchen und Shopping ist alles dabei. Natürlich durften auch spanische „Fiestas“ nicht fehlen – und wenn dann noch ein Pool dabei ist, umso besser.
Am Montagmorgen geht es im Lauf des Vormittags auf Schatzsuche in Motril, bevor der Dienstag, der letzte Tag vor der Abreise, nochmals mit einem richtigen Highlight aufwartet: Einem Ausflug nach Granada. Alberto, der spanische Guide, nimmt die Jugendlichen mit auf eine Reise durch beeindruckende Legenden und Geschichten, die auch am Nachmittag, beim Besuch des „Parque de las Ciencias“, noch nachwirken. Den krönenden Abschluss bildet das Gruppenfoto vom wunderschönen Aussichtspunkt „Mirador de San Nicolás“ mit Alhambra und Sierra Nevada im Hintergrund. Ein wunderschönes Souvenir!
Am Mittwoch, als die Premiere der Schülerbegegnung mit Motril schon wieder zu Ende geht, müssen die Schülerinnen und Schüler mit Abschiedstränen in den Augen regelrecht genötigt werden, in den Bus einzusteigen, der sie zum Flughafen zurückbringt. Alle Beteiligten sind sich einig: Von den Erfahrungen, die sie während dieser unvergesslichen Woche gemacht haben, werden sie noch lange berichten. Bleibt die Frage: Wird es wohl ein Wiedersehen geben?
Bericht: Ak, Sm, Teile der Reisegruppe