Die Spannung ist förmlich greifbar; die Gesichter der Wartenden sprechen Bände, als die deutsche Schülergruppe Freitagabend am Flughafen auf ihre spanischen Gäste wartet.
Seit nunmehr fünf Jahren – unter anderem bedingt durch die Pandemie – war das Stromberg-Gymnasium auf der Suche nach einer neuen spanischen Partnerschule. Ende des letzten Schuljahres endlich ein Lichtblick und erste Kontakte nach Südspanien. Anfang dieses Schuljahres ging dann alles ganz schnell: Spanischlehrer Andreas Acker plante in Kooperation mit dem spanischen Kollegen der IES La Zafra aus Motril (Provinz Granada) einen ersten Antrittsbesuch und die Zeitfenster für die jeweils einwöchigen Reisen der Schülergruppen. Den Auftakt sollte der Besuch der Spanier in Vaihingen an der Enz machen.
Und so fanden sich also am Freitag, den 19. Januar, eine deutsche Schülergruppe mit ihren Begleitlehrern Anja Fink und Andreas Acker und einigen Eltern zur Abholung der spanischen Gäste am Flughafen ein. Im Gepäck hatten sie eigens dafür gestaltete Plakate und jede Menge Vorfreude auf die anstehende, gemeinsame Woche und den Austausch zwischen den Kulturen hier in Deutschland.
Den Auftakt für die Woche bildete ein gemeinsamer Brunch aller Beteiligten am Samstagmorgen. Das reichhaltige Buffet, das die Eltern auf die Beine gestellt hatten, beeindruckte die Gäste sehr. Den Rest des Wochenendes verbrachten die Gastschüler in den Familien. Eine gute Gelegenheit, um in den deutschen Alltag und kulturelle Besonderheiten einzutauchen, andere Speisen auszuprobieren oder traditionelle Bräuche kennen zu lernen. So wurden zum Beispiel gemeinsam Spätzle gemacht, die Ski-Saison genossen und vieles mehr.
Am Montag startete die Schulwoche mit der offiziellen Begrüßung durch Schulleiterin Katja Kranich, die sich glücklich zeigte, dass das Profilfach Spanisch durch den Austausch mit noch mehr Leben gefüllt werden könne und damit verbunden hoffentlich mit der persönlichen Erfahrung, dass uns Menschen international mehr verbindet als trennt. Neben einer Stadterkundung durch Vaihingen standen im weiteren Verlauf der Woche noch ein Ausflug nach Heidelberg, die Besichtigung des Mercedes-Benz-Museums und gemeinsames Schlittschuhfahren auf dem offiziellen Programm. Doch auch abseits dieses Programms zeigten sich die Freude und Motivation der deutschen Schüler: Diese organisierten in Eigenregie Spielenachmittage, Museumsbesichtigungen und gemeinsames Pizzaessen – sogar eine große Abschiedsfeier stellten sie auf die Beine.
Wurden zu Beginn der gemeinsamen Woche noch Unsicherheiten geäußert, ob man es wohl mit dieser fremden Person aushalten würde, so flossen nur acht Tage später bei der Verabschiedung der lieb gewonnen Menschen am Flughafen die Tränen.
Alle Beteiligten freuen sich nun auf den Besuch im sonnigen Südspanien im April und darauf, eben jene Menschen wiederzusehen und gemeinsam in die spanische Kultur eintauchen zu können. Es stehen dort unter anderem die Besichtigung der Alhambra und die Erkundung der umliegenden „Alpujarra“ auf dem Programm.
Bericht: Ak
