Gemüsebeete, Brettspiele über Automobilmotoren, Pläne einer neuen Stadt und vieles mehr entstehen momentan am Stromberg-Gymnasium. Im Rahmen des Future-Skills-Projekts haben die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen seit Februar innerhalb ihrer Gruppen konkrete Beispiele für Probleme und Herausforderungen zusammengestellt und sich eine Projektidee überlegt, mit deren Hilfe sich das Problem aus ihrer Sicht wirksam bekämpfen ließe. Die Basis ihrer Überlegungen sind die „Sustainable Development Goals“ (SDGs), die von den Vereinten Nationen formulierten Ziele für eine nachhaltige Entwicklung weltweit auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene.
In den vergangenen Wochen sollten die Schülerinnen und Schüler Entwürfe und Pläne für dieses Projekt gestalten und weitere Vorarbeiten in Angriff nehmen. Im Mai war nun Halbzeit. Ziel des so genannten „Boxenstopp“, der Präsentation der Zwischenergebnisse, war es insbesondere, die bisherige Arbeit am Projekt in der Gruppe zu reflektieren und sich Klarheit über die weiteren Schritte zu verschaffen. Die Jugendlichen bekamen Zeit, sich anhand eines online-Fragenbogens über ihre bisherige Gruppenarbeit und das Gruppenklima Gedanken zu machen.
Die Reflexion über das Projekt erfolgte im Rahmen eines Plakats. Die Gruppe sollte sich damit befassen, welche Probleme und Idealvorstellungen von deren Lösungen sie am Anfang des Projekts zusammengetragen hatten und wie sie von dieser Basis aus auf ihre Projektidee gekommen waren. Anschließend sollten sie reflektieren, was das konkrete Ziel ihres Projekts ist und wie sie ihren Wissenszugewinn nach der Recherche visualisiert haben.
Es sollte genau dokumentiert werden, was bisher gemacht wurde, welche Ideen aufkamen, warum Ideen verworfen wurden und was sie inspiriert hat. Anschließend sollte kurz ausgeführt werden, wie sich die Suche nach geeigneten Experten – deren Einbindung für jede Gruppe verpflichtend ist – gestaltet.
All dies wurde auf einem Plakat visualisiert und am Ende der drei Stunden in einem Gallery-Walk präsentiert. Hierbei lassen sich schon beeindruckende Ideen und Fortschritte beobachten, wie hier anhand von drei der gerade entstehenden Projekte beispielhaft gezeigt wird:
Der Nutzgarten gegen den Hunger
Die Gruppe hat sich für die Anschaffung eines Gemüsebeets entschieden. In diesem Projekt sehen sie gleich mehrfachen Nutzen: Geplant ist, das Gemüsebeet zu einer AG für die Schülerinnen und Schüler zu machen und die geernteten Nahrungsmittel an die „Tafel Vaihingen an der Enz“ zu spenden. Somit hat das Projekt einen Nutzen als Bildungswert und leistet gleichzeitig auch einen Beitrag zur Unterstützung sozial schwacher Menschen.
Nach der Anfangsidee informierten sich die Gruppenmitglieder über die Utensilien, den Zeitaufwand, kompatible Nutzpflanzen sowie die Lebensmittelvorschriften für solch einen Nutzgarten.
Anschließend machte sich die eine Hälfte der Gruppe auf die Suche nach Experten von der Vaihinger Tafel, die andere Hälfte beschäftigte sich mit ähnlichen, schon an anderen Schulen existierenden Projekten sowie der konkreten Umsetzung.
Als nächster Schritt ist der Austausch mit Experten geplant. Die Gruppenmitglieder wollen sich konkret informieren, wie man so einen Garten richtig nutzt und wie eine Kooperation mit der Tafel möglich ist.
Unterschiede zwischen Verbrennungsmotoren und Elektromotoren – Das Quizspiel
Am Anfang des Projekts standen vage Ideen zu dem Vergleich verschiedener Fahrzeuge. Die Schülerinnen und Schüler entschieden sich dazu, jeweils sowohl zu Verbrenner- als auch zu Elektromotoren Informationen zu sammeln und diese zu vergleichen.
Daraus entwickelte sich die Idee eines Quizspiels über die Unterschiede zwischen Verbrenner- und Elektromotoren.
Zunächst wurden aufkommende Fragen sowie interessante Fakten gesammelt, die benötigten Antworten wurden durch eine Online-Recherche gefunden.
Die nächsten Schritte sind nun, die gesammelten Informationen darzustellen und in ein Brettspiel umzuwandeln. Außerdem möchte die Gruppe auch noch Formel 1 und Formel E einbauen, dabei wird ihnen ihr Experte helfen. Mit ihrem Experten aus der Automobilbranche besteht bereits Kontakt, das erste Gespräch steht nun an.
Die Nachhaltigkeit der Städte der Zukunft – wie könnte das aussehen?
Klimawandel und Nachhaltigkeit sind schon lange keine neuen Themen mehr. Eine weitere Gruppe hat jedoch eine Projektidee, die hervorsticht. Ihre Erkenntnis: Um Städte nachhaltiger zu machen, wollen die Jugendlichen bei den Baumaterialien der Häuser ansetzen. Ihre Reise startete bei der Information über Baumaterialien – mit dem Ziel, nachhaltigere Varianten zu finden.
Ihre Vision: Einzelne Gebäude einer schon bestehenden Stadt nachhaltiger und klimaneutraler neu zu konstruieren und die Ergebnisse auf einer Webseite zu präsentieren.
Hierzu lernten sie mithilfe von YouTube-Videos das architektonische Zeichnen. Ausgehend von den Fähigkeiten und den Interessen der Gruppenmitglieder teilten sie dann die Gestaltung einer Website, weitere Recherchearbeiten und die Erstellung weiterer Skizzen untereinander auf.
In den nächsten Wochen möchte die Gruppe Stuttgart besuchen und explizit ältere mit neueren Wohngebieten vergleichen. Zudem hat sie einen Instagram-Account erstellt, über den sie auch mit Experten Kontakt aufnehmen will.
Wie hier zu sehen ist, sind interessante und auch bereits recht weit fortgeschrittene Projekte in der Entstehung. Weitere Gruppen beschäftigen sich beispielsweise mit der Frage, wie Fair-Trade-Produkte am Stromberg-Gymnasium attraktiver gemacht werden können, oder sondieren Möglichkeiten, wie die Vermittlung von Bildung in Entwicklungsländern unterstützt werden kann. Wie sich diese und die übrigen Projekte weiter entwickeln und vor allem, wie sich die Endprodukte gestalten, bleibt spannend und man kann sich schon auf die Präsentation der fertiggestellten Projekte im Juli freuen.
Bericht: Livia Kniep, 9b / Sy