Wenn man mal einen Calypso braucht…

Die Besucherinnen und Besucher des alljährlich stattfindenden Jazzkonzerts am Stromberg-Gymnasium erlebten am Freitag vergangener Woche einen beschwingten Auftakt ins Wochenende: Die Performance der sechsten Klassen, des Chores conTakt, eines  Kooperationschors des Stromberg-Gymnasiums und der Jugendmusikschule Vaihingen, und der Big Band begeisterte das Publikum mit abwechslungsreichen Stücken rund um die Musikrichtung Jazz, die häufig auch mit anderen Musiktraditionen und Genres verbunden wird.

Geleitet wurde das Konzert gemeinsam von den drei Musiklehrkräften Thorsten Hohensee, Barbara Hartmann und Carmen Förnzler sowie Elvira Lessle, Gesangslehrerin an der Jugendmusikschule Vaihingen. In einigen Proben, die dem Auftritt vorausgegangen waren, schufen die jeweiligen Ensembles eine harmonische Gesamtkomposition, die das Publikum bis zum Schluss in ihren Bann zog.

Den Abend eröffnen durften die vier sechsten Klassen des Stromberg-Gymnasiums mit einer alle Aufmerksamkeit auf sich ziehenden Bodypercussion, bei der der Körper musikalisch eingesetzt wird. Hier stellten die Kinder vor allem ihr Rhythmusgefühl unter Beweis: Mit Schnipsen, Klatschen und Stampfen wurden jeweils einzeln drei verschiedene Rhythmen vorgestellt, die mit einem Text zum Thema Obstsalat unterlegt worden waren. Durch die anschließende Kombination klangen die Schülerinnen und Schüler wie ein großes menschliches Schlagzeug, das das Interesse des Publikums für alle folgenden Einlagen weckte.

Mit dem darauf folgenden fröhlichen afro-amerikanischen Kanon „Any Time you need a Calypso“ wurden die Zuhörerinnen und Zuhörer in eine unbeschwerte Urlaubs- bzw. Wochenendstimmung versetzt. Einen besonderen musikalischen Akzent setzten hier mehrere stufeneigene Percussionisten mit passenden Rhythmusinstrumenten wie Guiro, Maraca, Claves oder Bongos sowie einige Melodieinstrumente, ebenfalls aus den eigenen Reihen. Zum Abschluss sangen die Sechstklässler mit „Es lebe l’amitié! Vive la Freundschaft!“ ein Lied der Fantastikinder, das die deutsch-französische Verbundenheit zum Ausdruck bringt.

An die ausgelassene Stimmung, die von den Sechstklässlerinnen und Sechstklässlern erzeugt wurde, knüpfte der Chor conTakt mit Stücken wie dem Kanon „Gaudeamus hodie“, einem Aufruf zur Lebensfreude, oder „The Jungle Rock‘n‘Roll“ an, das mit wellenförmigen an die Musik angepassten Bewegungen der Sängerinnen und Sänger unterstrichen wurde. Allerdings zeigte der Chor auch seine ruhige und nachdenkliche Seite wie beispielsweise mit dem Jazzstandard „The Shadow of your Smile“, das von Amélie Betz (J1, E-Bass), Eduard Holzäpfel (J2, E-Gitarre), Micha Maier (8a, Schlagzeug) sowie Carmen Förnzler (Klavier) begleitet wurde. Besondere Erwähnung verdient auch der a-cappella-Song „Ein Engel“ von den Wise Guys, der mit überzeugenden Soli und durchweg vierstimmigem Gesang bestach, was angesichts der Chorgröße eine beachtliche Leistung ist. Mit dem Lied „Give us hope“, einem Aufruf zu Hoffnung und Frieden, verabschiedete sich der Chor conTakt von der Bühne. Hier, wie bei allen anderen Stücken auch, wurde noch einmal deutlich, wie sehr die jungen Sängerinnen und Sänger der Botschaft des Liedes stimmlich Ausdruck verliehen.

Eine kurze Pause, die durch die Bewirtung der Jahrgangsstufe 1 bereichert wurde, bot dem Publikum Raum zum Austausch und der den Abend abschließenden Big Band die Möglichkeit zum Umbau der Bühne. Dort wurde für die zahlenmäßig stark gewachsene Band, die zusätzlich sieben ehemalige Mitglieder für das Projekt eingeladen hatte, Platz geschaffen. 32 Musikerinnen und Musiker fanden sich nach der Pause auf der Bühne ein, um das Publikum im zweiten Teil des Abends mit insgesamt zehn Stücken aus den Bereichen Swing, Latin, Rock, Funk und Pop mitzureißen. Der gemeinsame Nenner dieser doch sehr unterschiedlichen Stile war das Thema „Happy“, das mit dem gleichnamigen Lied von Pharell Williams eingeleitet wurde und sich auch in Liedern wie „Can’t stop the Feeling“ von Justin Timberlake oder „Runaway Baby“ von Bruno Mars widerspiegelte. Einige der Schülerinnen und Schüler lieferten dabei beeindruckende Soli ab: So überzeugte Amy Essig (J1) am Saxophon, Lukas Dürr (Abitur 2020) am Tenorsaxophon, Nadja Mamier an der Posaune, Teresa Werr und Teresa Engel jeweils an der Trompete und Jonas Dohn am Schlagzeug (alle J2). In diesem Rahmen verdient auch die Einlage des E-Gitarristen Nikita Klymenko (8a) höchste Anerkennung, der mit seiner Solonummer „Numb“ von Linking Park Begeisterungsstürme beim Publikum hervorrief.

Insgesamt strahlten alle Musikerinnen und Musiker eine solche Energie aus, dass Thorsten Hohensee, der sichtlich Freude an der Leitung der Band hatte, das Publikum immer wieder zum Klatschen animieren konnte. So ging das Klatschen der Anwesenden nach dem berühmten Song „Take on me“ auch nahtlos in begeisterte Rufe nach einer Zugabe über. Hohensee zögerte nicht, diesem Wunsch nachzukommen: Den Schlusspunkt des Abends bildeten die Lieder „Seven Nation Army“ und „Party Rock Anthem“. Entlassen wurde das Publikum mit der Wiederholung von „Happy“, welches das Motto der zweiten Hälfte des Abends  erneut aufgriff. Schulleiterin Katja Kranich bedankte sich abschließend bei allen Mitwirkenden für den inspirierenden Abend, an dem so viele unterschiedliche Talente in vielfältigster Weise ihr Können und ihre Begeisterung einbringen konnten.

Bericht: Jk, Fotos: Er