Musikalische Weltreise zum Miterleben

Percussion-Duo DoubleDrums begeistert Schulklassen

Ein Konzert nur mit zwei Schlagzeugern? Bei dieser Vorstellung dürften wohl viele zunächst an reichlich Lärm, Eintönigkeit und fehlende Melodieinstrumente denken. Dass solche Skepsis zumindest bei dem Münchner Percussionduo DoubleDrums völlig unbegründet ist, das erfuhren die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 6 sowie der Klasse 7a des Stromberg-Gymnasiums bei ihrem Konzertbesuch in der Vaihinger Peterskirche. 

Ziel dieses rund einstündigen Schülerkonzerts, das die Fachschaft Musik in Zusammenarbeit mit dem Vaihinger Kulturamt geplant hatte, war es, die jungen Menschen für Rhythmus zu begeistern und die Freude am eigenen Musizieren zu wecken. Und das gelang den beiden sympathischen Vollblutmusikern zweifelsohne, denn sie entführten die jungen Gymnasiastinnen und Gymnasiasten im wahrsten Sinne des Wortes auf eine musikalische Weltreise über Afrika und Asien bis nach Lateinamerika. 

Mit stilistisch äußerst vielfältigen Eigenkompositionen wie „Nacht in der Savanne“, „Wüstensturm“ oder ihrer eigenen, ganz und gar nicht nach Händels Pendant klingenden „Wassermusik“ schafften sie es, selbst die lebhaftesten Kids in ihren Bann zu ziehen, sie mal ins Staunen, mal ins Träumen zu versetzen oder zum Mitgrooven zu animieren. Den Klang und das Aussehen unterschiedlichster Percussionsinstrumente aus der ganzen Welt wie beispielsweise einen afrikanischen Regenmacher oder eine Djembe, einen Gong aus China, Becken aus der Peking-Oper oder Klangschalen aus Korea lernten die Schülerinnen und Schüler hier kennen, genauso die effektvollen Trommelvarianten Thunderdrum (Donnertrommel) oder Ocean Drum. 

Ganz besondere Klangwelten erschlossen die zwei Musiker, die beide ein klassisches Schlagzeugstudium absolviert haben, dem jungen Publikum mit ihren höchst virtuos gespielten Passagen auf der Marimba, „der großen Schwester des Xylophons“. Aus ihrem eigenen Musikunterricht bereits bekannt war den Schülerinnen und Schülern die lateinamerikanische Cajon (spanisch: Kiste), ein lateinamerikanisches Instrument, das auf ursprünglich von afrikanischen Sklaven ersatzweise zum Musizieren verwendete Transportkisten zurückgeht. Darauf entfaltete das Duo mitreißende Gute-Laune-Grooves. 

Nicht zuletzt brachten DoubleDrums aber auch die unterschiedlichsten Alltagsgegenstände zum Klingen: einen Karton im gleichnamigen Stück, eine ganze Reihe von Utensilien aus dem Baumarkt oder aber Töpfe, Tonnen und Kanister. Aus Leib und Seele sowie auf höchstem künstlerischen Niveau wurde da im Takt geklopft, gebohrt, gesägt, gehämmert und geschraubt, und auch das junge Publikum war oft genug zum Mitgrooven, Mitklatschen und Mitschnipsen aufgefordert. Triole, Synkopen und weitere rhythmische Besonderheiten aus dem Bildungsplan der Unterstufe gab es hier ganz praktisch zu erleben und zu genießen. Unterhaltung pur war darüber hinaus bei der theatralisch ausgeführten Trommel-Battle zweier Fußballfans geboten oder bei einem temporeichen Setup-Stück mit leuchtenden Stics, die nur so durch die Luft wirbelten. 

Einen Höhepunkt dieses außergewöhnlichen Schulvormittags bildete für viele das Musikstück „Invisible drums“, bei dem die Münchner auf imaginären Instrumenten zu einer Klangcollage als Playback spielten – und das Ganze täuschend echt und mit „perfektem Timing“, wie die Sechst-und Siebtklässler am Ende voller Bewunderung bemerkten.

In einer abschließenden Fragerunde durften sie den Profis ihre ganz persönlichen Fragen stellen, bevor die Musiker sich mit ihrer bereits preisgekrönten Leiter-Performance als Zugabe von ihrem Vaihinger Publikum verabschiedeten. 

Ein Wiedersehen mit den sympathischen Bayern ist übrigens bereits Ende Juli ebenfalls in Vaihingen möglich. Hier treten die zwei im Rahmen des Kultursommers bei einem abendlichen Open-Air-Konzert gemeinsam mit dem Beatboxer Robeat auf. Über jeweils zwei Gratiskarten für dieses Konzert können sich schon jetzt zwei Schüler aus der 6b freuen: Mit ihren hervorragenden Musikkenntnissen gewannen sie die Tickets beim kleinen Musikrätsel am Ende des Konzerts, wo Robin hörend einen Samba-Rhythmus richtig erkannte und Lars den Namen des Schlagzeugers der Band Metallica sofort parat hatte – kein Problem für ihn, der selbst Schlagzeug spielt und ein Namensvetter des Metal-Stars ist.

Aber nicht nur für diese beiden, sondern für alle Konzertteilnehmenden hatte sich die musikalische Reise weg vom schmuddeligen Frühlingswetter hin zu Klängen und Bildern aus fernen Ländern gelohnt. Inspiriert von diesem Live-Event können sie jetzt ihre eigenen Konzertvorbereitungen fortsetzen. Denn beim schuleigenen Jazzkonzert am 24. März sind sie es, die – unter anderem mit einem Bodypercussion-Stück aus der Feder von DoubleDrums – das Publikum mit einem musikalischen Klassenstufenauftritt begeistern wollen. Und dass Rhythmus beim Zuhören und Mitgrooven Freude machen kann, darin sind sie nun bestärkt.  

Bericht und Fotos: Fö