Lernen durch Ausprobieren

Stromberg-Gymnasium gibt Vaihinger Viertklässlern Einblick in pädagogisches Angebot

An einem normalen Freitagnachmittag liegt das Stromberg-Gymnasium schon recht verlassen dar. Nicht aber am letzten Freitag: Die Big Band lässt im Schulhaus fröhliche Tönen erklingen, Lehrkräfte wuseln in den Gängen herum und im Foyer trudeln zahlreiche Familien ein, die sich rund um die Aula aufstellen und teilweise zur Musik wippen. Pandemiebedingt zum ersten Mal seit drei Jahren öffnete das Stromberg-Gymnasium wieder seine Türen für neugierige Viertklässlerinnen und Viertklässler, die allesamt vor der gleichen Entscheidung stehen: Auf welche weiterführende Schule soll ich nach den diesjährigen Sommerferien gehen? Welche Schule passt am besten zu mir? 

Die BigBand begrüßt die interessierten Besucher mit einer musikalischen Einlage am Stromberg-Gymnasium

Durch den Stationen-Rundlauf konnten sich die Besucher einen Eindruck von den pädagogischen und fachlichen Angeboten der Schule verschaffen. Schulleiterin Katja Kranich und ihr Stellvertreter Roland Wirth spannten die neugierigen Besucher dabei nicht allzu lange auf die Folter. Nach einer kurzen, aber herzlichen Begrüßung wurden die Anwesenden in Gruppen eingeteilt, die daraufhin von je einer Lehrkraft, zwei Fünftklässlern und Schülerpaten durch die verschiedenen Stationen geführt wurden. 

Gemeinsam wurde in dieser Formation der Musiksaal besucht, in dem mit Hilfe verschiedener Instrumente live vor Ort Filmmusik zu einem Stummfilm kreiert wurde – ein musikalisches, gleichzeitig aber auch medienbildendes Projekt, das Musiklehrerin Barbara Hartmann zuvor mit ihren neunten Klassen im Musikunterricht umgesetzt hatte. Der MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) präsentierte zahlreiche spannende Projekte aus den Fächern Naturwissenschaft und Technik (NwT) und der MINT-AG. Zwei Neuntklässler führten hier vor, wie man den Fettgehalt von Milch messen kann, während zwei Schülerinnen aus der Jahrgangsstufe ihren Zierbrunnen präsentierten, dessen Wasserstand mithilfe eines Ultraschallsensors und der Regelung einer Pumpe konstant gehalten wird. Zudem konnten sich die Viertklässlerinnen und Viertklässler auf eine Sprachenreise nach England, Frankreich und Spanien begeben, wo ihnen von Lernenden der Klassen 6, 8  und 9 wichtige Sehenswürdigkeiten und kulinarische Spezialitäten vorgestellt wurden. Sorgen der Grundschüler an dieser Station fingen die Gymnasiasten mit sehr zuversichtlichen Worten ab. So antworteten die Anwesenden auf die Frage, ob das Sprachenlernen schwer sei, fast unisono mit einem kräftigen „Nein“ und schüttelten bestärkend die Köpfe. Pharell aus der 6b gab hier auf die Nachfrage eines Grundschülers einen Einblick in das Bilinguale Profil und betonte, dass sich die dadurch entstehenden zusätzlichen Englischstunden ganz und gar nicht wie eine Pflicht anfühlten, da man mit Learningapps und Vokabelspielen einen kreativen und abwechslungsreichen Zugang zur Sprache erhalte. Zwischen all diesen verschiedenen Aktivitäten bot der Elternbeirat bei Kaffee, Kuchen und jeder Menge belegter Brötchen eine kurze Verschnaufpause an, die entweder dazu genutzt werden konnte, um die Eindrücke wirken zu lassen oder um mit Schülern, Lehrkräften oder anderen Eltern ins Gespräch zu kommen. So konnte beispielsweise Emma aus der 5b, die mit einer der Gruppen durch die unterschiedlichen Stationen unterwegs war, Auskunft über den typischen Stundenplan einer fünften Klasse geben. 

Die Tanzgruppe aus dem Sportdifferenzierungsangebot tritt auf

Während die Eltern bei den anderen Stationen noch allerhand zusätzliche Informationen zum Bilingualen Profil, aber auch zum pädagogischen Konzept und zum schulischen Miteinander erhielten, konnten deren Kinder in der Zwischenzeit entdecken und ausprobieren, wie es sich anfühlen könnte, am Stromberg-Gymnasium zu lernen. In diesem Rahmen stellten sich verschiedene Differenzierungsangebote vor, wie „Die Faszination der Exit Games“, „Yoga“ oder „Programmieren mit dem Calliope mini“. Dort konnte man rätseln, sich auf den bereitliegenden Yogamatten entspannen oder selbst programmieren. Neben dem regulären Stundenplan ermöglicht das schuleigene Differenzierungsprogramm ein interessengeleitetes Lernen innerhalb kleiner Gruppen in einem notenfreien Raum, in dem sich die Lernenden ausprobieren und sich ihren Stärken entsprechend weiterentwickeln können. Die Sporthalle hingegen hielt mit einem breiten Angebot an verschiedenen Sportarten zum Austoben und Ausprobieren eine Überraschung für alle sportinteressierten Grundschülerinnen und -schüler bereit. 

Auch im BNT-Bereich (Biologie, Naturphänomene und Technik) durfte man selbst aktiv werden: unter Mikroskopen konnten Neugierige Insekten bestimmen, zu bestaunen gab es außerdem Fauchschaben und Tausendfüßler und wer Lust hatte, konnte eine Teebeutelrakete zünden. 

Der Tag legte so auch in zweifacher Hinsicht das Schulkonzept des Stromberg-Gymnasiums offen: Die zahlreichen Möglichkeiten, in Aktion zu treten, spiegeln die Wichtigkeit des projektbasierten Lernens wider, das in Form der Projektmethode „Deeper Learning“ bereits ab Klasse 5 eingebaut wird und in Klasse 10 im fächerübergreifenden „Future-Skills-Projekt“ gipfelt.  Diese offene Unterrichtsform, so Schulleiterin Katja Kranich, ermöglicht insbesondere den Erwerb überfachlicher Kompetenzen, wie beispielsweise Teamfähigkeit und eigenverantwortliches Lernen. Damit sollen die Schülerinnen und Schüler auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet und zu lebenslangem Lernen befähigt werden. Darüber hinaus konnte man durch das Zusammenwirken von Lernenden, Eltern und Lehrkräften an diesem Tag beobachten, dass wie auch beim Lernen nur ein funktionierendes Miteinander zum Erfolg führen kann, so wie alle Beteiligten gemeinsam für einen erfolgreichen Stromberg-Nachmittag gesorgt haben.  

Bericht: Jk / Fotos: Er