Acht goldene Regeln, ein Weihnachtslied und ein Balanceakt

„Wir haben bewiesen, dass wir in einer Gemeinschaft etwas schaffen können“, erzählt Diego aus der 5b stolz über die Kennenlerntage am Stromberg-Gymnasium, die auch dieses Jahr wieder Teil des alljährlich stattfindenden Willkommensprogramms für die neuen Fünftklässler waren. Dieses Programm wurde fest an der Schule verankert, um den neuen Schülerinnen und Schülern den Start in ihrer neuen Umgebung, insbesondere in der neuen Klasse, zu erleichtern. In besonders hohem Maße gewährleisten das die über das ganze Schuljahr bestehenden Schülerpatenschaften mit Zehntklässlern, die den frischgebackenen Gymnasiasten bei Fragen zur Seite stehen und so deren Eingebundenheit in die Schulgemeinschaft fördern. Vor allem aber soll das Willkommensprogramm ganz zu Beginn des Schuljahres dazu beitragen, Gruppenentwicklungsprozesse innerhalb der neu zusammengesetzten Klasse in Gang zu setzen. Denn damit aus ihr eine echte Gemeinschaft wird, in der die Schülerinnen und Schüler sich wohlfühlen und damit auch entfalten können, wird am Stromberg-Gymnasium ganz besonders viel Wert darauf gelegt, dass die Kinder ihre neuen Klassenkameraden gut kennenlernen und von Anfang an eine respektvolle Form des Umgangs einüben.

Den Kennenlerntagen voraus ging der von der Sportfachschaft organisierte Willkommenslauf, bei dem die fünften Klassen neben dem eigentlichen Lauf in verschiedenen Disziplinen gegeneinander antraten und damit ihre Teamfähigkeit unter Beweis stellen konnten. Auf dieses Ereignis folgten dann innerhalb der letzten zwei Schulwochen für die Klassen jeweils zwei Tage, in denen sie an ihre ersten Erfahrungen des Zusammenarbeitens anknüpfen konnten. Der erste dieser zwei Tage stand unter dem Motto „Wir in unserer Schule“ und fand demnach im Schulhaus statt. Er diente dazu, die Grundlagen für ein gutes Miteinander zu erarbeiten. So einigten sich die Schülerinnen und Schüler auf „8 goldene Regeln“, die auf einem Plakat schriftlich fixiert wurden und deren Einhaltung sie mit ihrer Unterschrift besiegelten. Dieses Plakat hängt nun in allen Klassen gut sichtbar an der Wand, sodass darauf im Laufe des Schuljahres immer wieder Bezug genommen werden kann. Daneben hatten die Kinder ausreichend Zeit, spielerisch das neue Schulgelände zu erkunden und etwas über die Angebote zu erfahren, die sie in der Schule wahrnehmen können. So gipfelte der Tag in einem gemeinsamen Mittagessen in der Mensa.

Am zweiten Kennenlerntag empfingen Ines Wäschle und Wolfgang Hepp, das Team der Schulsozialarbeit am Stromberg-Gymnasium, die Neuankömmlinge im neuen Kinder- und Jugendzentrum in Vaihingen. Getreu dem Motto des zweiten Tages, „Wir in unserer Klasse“, hielten sie dort einige Herausforderungen für die Klassen bereit, die nur als Gruppe gemeistert werden konnten. Im Spiel „Wetten, dass…“ beispielsweise trat die Klasse geschlossen gegen das Team der Schulsozialarbeit an. Dieses stellte dabei verschiedene Aufgaben, wie beispielsweise: „Wetten, dass ihr euch innerhalb von einer Minute nicht auf ein gemeinsames Lied einigen könnt, das ihr dann gemeinsam vorsingt“. Die Klassen führten hier schon eindrucksvoll vor, wie gut sie verschiedene Ideen koordinieren und zu einem Konsens finden können – so einigte sich eine Klasse in nicht einmal der Hälfte der dafür vorgegebenen Zeit auf das Lied „Oh, Tannenbaum“, das sie dann zur Überraschung der beiden Erwachsenen lautstark zum Besten gaben. Durch ihren Erfolg konnten die Schülerinnen und Schüler am eigenen Leib erfahren, wie viel Freude es bereiten kann, ein Ziel als Gemeinschaft zu erreichen. Nachhaltigen Eindruck hinterließ an diesem Tag das Teamspiel, bei dem von der Klasse ein an den Enden zusammengeknotetes Tau in einem Kreis unter Spannung gehalten werden musste, sodass darauf dann schließlich ein Schüler rundherum, abgestützt auf den Schultern der anderen, balancieren konnte. Dabei kam es darauf an, dass alle das Seil gleichmäßig festhalten, damit die Stabilität erhalten bleibt und keine Gefahr für den Balancierenden entsteht. Besonders deutlich wurde dabei, dass es zum Gelingen auf jeden Einzelnen innerhalb der Gruppe ankommt und dass es wichtig ist, Verantwortung füreinander zu übernehmen. Darum geht es letztendlich auch beim Stärkenportfolio, das von den Fünftklässlern auf den Kennenlerntagen angelegt wird und in den weiteren Klassenstufen stetig ergänzt wird. Die Schülerinnen und Schüler finden so heraus, was sie selbst besonders gut können und als eigene Stärken in die Klassengemeinschaft einbringen.

Zum Abschluss des zweiten Tages durften die Schülerinnen und Schüler noch einen Brief an sich selbst mit Erwartungen und Wünschen für das bevorstehende Schuljahr verfassen. Diesen erhalten sie am Ende des ersten Schuljahres zurück und können so gespannt sein, inwieweit diese sich bis dahin erfüllt haben werden. Anna und Dana, beide ebenfalls aus der 5b, sind jedenfalls zuversichtlich: „Ich habe die ganze Klasse besser kennengelernt“, meint Anna und Dana ergänzt: „Wir sind jetzt schon sehr gut zusammengewachsen.“ Und nicht nur die Klassen nahmen den Tag als Bereicherung wahr, sondern auch die Lehrkräfte. Klassenlehrerin Hanna Abel zum Beispiel konnte in diesen zwei Tagen beobachten, wie ihre Klasse in kürzester Zeit durch die gemeinsamen Ziele und Erfolge aufgeblüht ist. Für alle Beteiligten war das Willkommensprogramm also ein gelungener Start in das Schuljahr.

Bericht: Jk