„Jugend debattiert“ in der nächsten Runde

In der Woche vor den Faschingsferien nahmen die Schulsiegerinnen Julissa Plazibat und Luisa Mayer an der Regionalqualifikation teil. Luisa qualifizierte sich dabei für das Regionalfinale.

Brandaktuell war das Thema, das in der auch dieses Jahr wieder online stattfindenden Regionalqualifikation des Wettbewerbs „Jugend debattiert“ von den sich zuvor an den Schulen aus dem Regionalverbund „Mittlerer Neckar“ qualifizierten Schülerinnen und Schülern diskutiert wurde: „Sollen unsere Schulen zur Eindämmung der Corona-Pandemie wieder geschlossen werden?“

Julissa Plazibat und Luisa Mayer (beide 9a)

Seit nun zwei Jahren spiegelt sich die Pandemie im Schulbetrieb wider, der Unterricht wurde auf ganz unterschiedliche Weise an die jeweilige Lage angepasst: Gab es im Frühjahr 2020 erst eine komplette Schulschließung, um die Infektionszahlen zu verringern, so kehrten die Schülerinnen und Schüler bald darauf im Wechselunterricht an die Schulen zurück. Darauf folgte nach den Sommerferien eine kurze Phase regulären Unterrichts, die jedoch im Herbst aufgrund steigender Fallzahlen schnell wieder von Onlineunterricht abgelöst wurde. Seit Sommer 2021 wird der Unterricht in Präsenz nun mit regelmäßigen Schnelltests und Maskenpflicht aufrechterhalten. Dass dies allerdings auch unter Schülerinnen und Schülern umstritten ist, zeigte die sehr hitzige Diskussion rund um die Streitfrage. Dabei bewies Luisa wie schon im Schulfinale ihre hervorragende Sachkenntnis: In ihrer Funktion als Kontraseite plädierte sie für die Aufrechterhaltung des Präsenzunterrichts, indem sie auf die in Studien nachgewiesene Problematik des Lernerfolges im Homeschooling verwies, wie auch auf die immer noch mangelnde technische Ausstattung von Schulen. Somit konnte sie die Durchführbarkeit der von der Proseite vorgeschlagenen Maßnahme, die Fernlernunterricht vorschlug, massiv infrage stellen. Nicht zuletzt damit konnte sie die Jury von sich überzeugen und sich für das Finale qualifizieren. Für Julissa hatte es leider, trotz ihrer von der Jury gelobten scharfsinnigen Argumentationsstrategie, nicht für das Finale gereicht.

Zwei Tage später begrüßte dann der Regionalkoordinator Felix Wolf die zwei Siegerinnen und zwei Sieger der Qualifikation abermals online zum Finale. Dabei betonte er zu Beginn, dass es bei „Jugend debattiert“ primär darum gehe, ein Thema zu klären, dieses mit- und nicht gegeneinander voranzubringen und sich mit seiner Position dabei aktiv einzubringen. Dass sie diese Grundlagen einer gelungenen Diskussion schon gut beherrschen, zeigten die Debattierenden bei der Frage, ob der Verkauf von Spielzeug-Schusswaffen an Kinder verboten werden solle – ein Thema, das mit dem in Europa hereingebrochenen Krieg nun leider auch an Aktualität gewonnen hat. Dabei hob die Proseite den Gewaltaspekt des Abdrückens hervor, der für Kinder nicht ohne die Erlaubnis und der damit einhergehenden Aufklärung der Eltern zugänglich sein solle, während die Kontraseite eine belegbare Korrelation von Spielzeugpistolen und Gewalt anzweifelte. Gerade Luisa, die hier wieder für die Kontraseite antrat, verwies insbesondere darauf, dass durch das fiktive Spiel mit Spielzeugpistolen, die Fantasie bei Kindern gefördert werde, wie auch eine Thematisierung und Auseinandersetzung mit den Emotionen Angst und Wut stattfände. Mit realer Gewalt habe diese Imagination von Kämpfen aber nichts zu tun. Desweiteren führte die Kontraseite überzeugend an, dass Kinder sich auch selbst Spielzeugwaffen bauen oder andere Gegenstände als Waffen benutzen könnten, wie auch, dass mit dem Kauf durch die Eltern nicht automatisch eine Aufklärung bzw. Kontrolle durch die Eltern über Art und Weise des Gebrauchs einherginge. So wurde die entgegengesetzte Position überzeugend entkräftet. Am Schluss fasste Luisa die in der Debatte aufgekommenen Streitpunkte präzise zusammen und formulierte ganz klar ihren Standpunkt. Das bemerkte auch die Jury anerkennend, während Felix Wolf abschließend das Engagement bei der Debatte insgesamt lobte und die Teilnehmenden als würdige Vertreter im Finale lobte. Luisa konnte letztendlich den vierten Platz belegen.  

Bericht: Jk