Eine Schule, die für die Schüler da ist

Digitaler Tag der offenen Tür: Stromberg-Gymnasium lädt Viertklässler und ihre Eltern erneut zum Stromberg-Treff ein

Ein geöffneter Tab mit blauem Hintergrund, eine Folie, auf der groß „Herzlich Willkommen“ steht, links in einer Leiste ploppen nach und nach immer mehr Namen auf, in der Mitte des Bildschirms erscheinen gespannte Kindergesichter, man hört vereinzelt Gespräche von Familien mit. Auf diese Weise startete der digitale Informationsnachmittag für Grundschülerinnen und Grundschüler der vierten Klassen über BigBlueBotton, der Plattform für Videokonferenzen, die seit dem vergangenen Jahr in Baden-Württemberg für den Onlineunterricht genutzt wird. Ganz anders also, als man es aus vorpandemischen Zeiten kennt: Normalerweise lassen sich anlässlich dieses Tages zahlreiche interessierte Familien durch die Gänge des Schulhauses führen, besuchen verschiedene Stationen, die Eindrücke vom Schulleben vermitteln, lernen die Lehrkräfte des Stromberg-Gymnasiums kennen und spüren so an Ort und Stelle, ob das die richtige Schule auf dem Weg zum Abitur sein könnte. Um das Erlebnis trotz der fehlenden Begegnung in Präsenz so lebendig wie möglich zu gestalten, hatte sich das Planungsteam im Vorhinein für eine Zweiteilung des Nachmittags entschieden: Zunächst hatten die Schülerinnen und Schüler des Stromberg-Gymnasiums das Wort. Sie informierten im ersten Teil über schulische Angebote aus den Bereichen Sprachen, MINT, der Differenzierung, wie auch über Möglichkeiten für Schülerinnen und Schüler zur aktiven Mitgestaltung des Schullebens. In der zweiten Runde erhielten dann die Eltern die Möglichkeit, Fragen an das Schulleitungsteam zu stellen. 

Getreu dem Motto „Von Schülern für Schülern“ eröffnete der Schülersprecher Jon Buchmüller (Jahrgangsstufe 1) die Veranstaltung und leitete souverän durch den ersten Teil. Anhand der Schullaufbahn der fiktiven Schülerin oder des fiktiven Schülers Kim wurde im Zeitraffer exemplarisch veranschaulicht, was einen Schüler am Stromberg-Gymnasium von der fünften Klasse an bis zu seinem Abitur erwartet. Zu den einzelnen Stationen, die Kim durchlief – dazu gehörten in dieser ausgedachten Schullaufbahn beispielsweise das bilinguale Profil und die Schülermitverantwortung (SMV) – gab es jeweils einen kurzen informativen Beitrag von zugeschalteten Schülerinnen und Schülern. Beispielsweise hoben Louisa, Valeria (beide 10b) und Jovin (8c) die Vorzüge des bilingualen Profils hervor, das nicht nur vertiefte Englischkenntnisse vermittle, sondern auch auf das internationale Abitur Baden-Württemberg vorbereiten könne. Was die Profilwahl in der siebten Klasse anging, so zeigten sich Louisa und Valerie begeistert von der projektorientierten Arbeitsweise im Unterricht in Naturwissenschaft und Technik (NwT), während Mika (8b) und Carla (9b) sich positiv über die kreative Herangehensweise im Spanischunterricht äußerten. Als von Schülern getragenes Unterstützungsangebot stellte Noah (10b) das Patenprogramm vor, das den neuen Fünftklässlerinnen und Fünftklässlern beim Ankommen in der neuen Schule helfe, indem diesen eine Art „Guide“ in Form der Patinnen und Paten aus der 10. Klasse zur Seite gestellt werde. 

Das Motto „Von Schülern für Schüler“ zeigte sich demnach nicht nur im organisatorischen Aufbau des digitalen Informationsnachmittags, sondern größtenteils in den vorgestellten Projekten. Es wird nicht nur mit dem Patenprogramm verwirklicht, sondern auch durch die Streitschlichter – Schülerinnen und Schüler mit einer speziellen Ausbildung, die Konflikte unter Schülern lösen –  wie auch durch die „Lernbegleitung im Stromberg-Gymnasium“ (LiSa). Bei Letzterer handelt es sich um ein Förderprogramm, bei dem ältere Schüler aus Klasse 10 und der Jahrgangsstufe 1 als Lernbegleiter für jüngere Lernende eingesetzt werden, um diese bei der Vertiefung von Stoff aus den Kernfächern zu unterstützen. So wird deutlich: Am Stromberg-Gymnasium unterstützen Schüler Schüler – was, wie Jon betonte, ein sehr starkes Miteinander in der Schülerschaft zur Folge habe. Mit diesem ersten Teil konnten die insgesamt dreizehn erfahrenen Gymnasiasten aus Klassenstufe 6 bis Jahrgangsstufe 1 den werdenden Fünftklässlerinnen und Fünftklässlern schnell die Sorge vor einem neuen Schulstart an einer noch unbekannten Schule nehmen und ihnen Lust auf diesen neuen Lebensabschnitt machen. Ganz besonders wurde dies bei der abschließenden Fragerunde deutlich, bei der die Grundschülerinnen und Grundschüler mit diversen Fragen zum Differenzierungs- und AG-Angebot ihre Vorfreude zeigten, aktiver Bestandteil des Schullebens zu werden. 

In der daran anschließenden Stunde stand dann das Schulleitungsteam den Eltern für konkrete Fragen zur Schule allgemein und zu den Profilen zur Verfügung. Zunächst bettete die Schulleiterin Katja Kranich die Gestaltung des digitalen Stromberg-Treffs in die Philosophie der Schule ein. Dass die Schülerinnen und Schüler als erste zu Wort gekommen seien, spiegele wider, dass diese am Stromberg-Gymnasium an erster Stelle stünden. Dies trifft in besonderem Maße auf die an der Schule entwickelte Differenzierung zu, ein spezielles Angebot zum interessegeleiteten Lernen und zur systematischen Vertiefung von besonderen Fähigkeiten und Begabungen, zu dem Carmen Förnzler Elternfragen beantwortete. Wie das AG-Angebot werde die Differenzierung stets an den Neigungen der Schülerinnen und Schüler ausgerichtet. Weiterhin gab Cornelia Brauer Auskunft zum MINT-Bereich und zum NwT-Profil, bei dem sie noch einmal die Bereicherung der offenen Unterrichtsform für den Lernprozess der Schülerinnen und Schüler betonte. Viele Fragen richteten sich auch an Christoph Schüly zum bilingualen Profil. Hier wurde besonders deutlich, dass die unterschiedlichen Englischkenntnisse, die die Schülerinnen und Schüler aus der Grundschule mitbringen, im Unterricht aufgefangen und berücksichtigt würden. 

Nach einer Stunde konnten somit auch auf diesem digitalen Weg alle wichtigen Fragen geklärt werden. Und vielleicht war diese Art und Weise des Tages der offenen Tür letztlich viel persönlicher, als wenn alle einzeln oder in Gruppen für sich durch das Schulhaus streifen. Denn auf diesem Wege konnten die Grundschülerinnen und Grundschüler ganz persönlich mit den Schülerinnen und Schülern des Stromberg-Gymnasiums, wie auch die Eltern mit dem Schulleitungsteam in Kontakt treten und ihre ganz individuellen Fragen an diese richten. So resümierte auch Schulleiterin Kranich am Ende, dass „anders als gewohnt gar nicht unbedingt immer schlechter“ sei. 

                                                           Bericht: Jk

„Anders als gewohnt, aber trotzdem gut:  Schülerinnen und Schüler informieren mit Schulleiterin Katja Kranich über das Stromberg-Gymnasium.“