Ein bunter Strauß an vorweihnachtlichen Aktionen am Stromberg-Gymnasium
Wer im Herbst einen Supermarkt oder eine Drogerie betritt, wird feststellen, dass es ihn in allen erdenklichen Ausführungen gibt: den guten alten Adventskalender. Sich ein mit Schokolade gefülltes Exemplar zuzulegen, ist fast schon fantasielos. Gesundheitsbewusste greifen zu einem Produkt, das ihnen jeden Tag den Genuss eines neuen Müsliriegels verschafft. Liebhaber edler Tropfen wählen eine Variante, bei der sich hinter jedem Türchen eine Whisky- oder Ginprobe verbirgt. Wer Wert auf sein Äußeres legt, sucht sich einen Adventskalender aus, der mit Kosmetikprodukten oder gar Schmuck bestückt ist.
Einen lebendigen Adventskalender wird man indes im Handel vergeblich suchen. Wer sich damit auf die Weihnachtszeit einstimmen möchte, muss schon der Schulgemeinschaft des Stromberg-Gymnasiums angehören. Wie bereits im vergangenen Jahr öffnet sich auch derzeit wieder jeden Tag pünktlich um 11 Uhr ein neues Türchen dieses lebendigen Adventskalenders: Dann treten die Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrern für ein paar Minuten aus den Klassenzimmern an die Balustraden, von denen aus die Aula gut einsehbar ist, und verfolgen die vielfältigen Aufführungen ihrer Mitschüler.
Für Abwechslung sorgten seit Anfang Dezember bereits Beiträge aus unterschiedlichen Genres, dargeboten von Schülerinnen und Schülern jüngerer und älterer Jahrgänge – von Klasse 5 bis in die Kursstufe –, mithilfe verschiedener Instrumente und Medien. Zur Lebendigkeit trugen virtuose Darbietungen auf der Tuba, dem Cello oder dem Schlagzeug genauso bei wie Tanz-Aufführungen, Engel-Skulpturen oder von Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe 5 vorgetragene Texte zum Thema „Weihnachten hier und anderswo“. Das Differenzierungsprojekt „Programmieren für Anfänger“ bewies, dass selbst ein Weihnachtslied, das auf dem Computer programmiert wurde, die Herzen der Zuhörerinnen und Zuhörer erreichen kann.
Einen würdigen Rahmen bot der lebendige Adventskalender auch für den ersten Auftritt eines Chor-Ensembles am Stromberg-Gymnasium seit Pandemiebeginn: Am Nikolaustag stimmte der „Chortreff Klasse 5“ mit „Sei willkommen, Weihnachtszeit“ schwungvoll (und natürlich coronakonform mit Abstand) auf die Feiertage ein.
Zwei Tage später öffnete sich in der sechsten Stunde auch endlich wieder einmal der Vorhang für eine Darbietung des Schulorchesters, das seit März 2020 ebenfalls auf öffentliche Darbietungen verzichten musste. „Wir sind so froh, dass wir unser Orchester noch haben“, bemerkte der stellvertretende Schulleiter Roland Wirth in seinen Begrüßungsworten mit leichtem Augenzwinkern. Zwar musste auch in diesem Jahr ein abendliches Konzert im Beisein von Eltern, Großeltern und Geschwistern kurzfristig abgesagt werden. Dafür nutzte das Ensemble unter der Leitung von Musiklehrerin Barbara Hartmann diese Gelegenheit, mit drei handverlesenen Musikstücken die gesamte Bandbreite seines Könnens zu zeigen – und das recht spontan vor versammelter Schulgemeinschaft.
Dabei erklang eine Melodie, die für viele in den vergangenen Jahren zum Inbegriff eines modernen Weihnachtsklassikers geworden ist: Das Titellied des Films „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ – mit einem virtuos und zugleich einfühlsam vorgetragenen Harfensolo von Hannah Hirzel (J1). Cineasten freuten sich außerdem über ein Medley aus dem Film „The Fellowship of the Ring“. Musicalfreunde kamen bei „A Million Dreams“ aus „The Greatest Showman“ auf ihre Kosten, wobei der junge Cellist Noah Arjen Pippel (6b) die Zuhörerschaft mit einem Solo beeindruckte.
Wie zahlreiche Rückmeldungen zeigen, nahmen viele Schülerinnen und Schüler genauso wie ihre Lehrerinnen und Lehrer die Möglichkeit zum kurzen Innehalten in der Hektik des vorweihnachtlichen Alltags dankbar an – und sehnen sich nun schon nach dem letzten Schultag. Und das nicht nur wegen des Ferienbeginns, sondern auch deshalb, weil dann die Big-Band des Stromberg-Gymnasiums mit einem Programm aus weihnachtlichen Swing-Klassikern ihr Comeback feiern wird.
Für vorweihnachtliche Stimmung sorgte am Stromberg-Gymnasium auch der „Nikolaus-AK“ der Schülermitverantwortung (SMV). Dessen Mitglieder verteilten am 6. Dezember ihre fair gehandelten Nikoläuse unter den Schülern. Und genauso wie Schokolade, Lebkuchen, Mandeln und Zimt für die meisten unverzichtbare Zutaten zu einer gelungenen Adventszeit sind, so ist für viele ein Weihnachtsfest ohne den erhabenen Klang der Orgel, der Königin der Instrumente, geradezu unvorstellbar. In diesem Sinne machten sich zwei fünfte Klassen an einem Vormittag auf zur Besichtigung der Orgel in der katholischen Kirche St. Antonius.
Um noch einmal auf den lebendigen Adventskalender zurückzukommen: Die Idee dazu hatte im vergangenen Jahr Schulleiterin Katja Kranich. Ihr Anliegen war es, „in Zeiten, in denen vieles nicht möglich ist, zu zeigen, was geht“. Und wie man sieht: Am Stromberg-Gymnasium geht so einiges.
Bericht: Sy, Fotos: Er