Stromberg-Schülerinnen erfolgreich bei Redewettbewerb des Lion’s Clubs
Selbstständiges Arbeiten, eigenverantwortliches Lernen sowie der souveräne Umgang mit den digitalen Medien – diese Kompetenzen haben die vergangenen Monate der pandemiebedingten Fernlernzeit allen Schülerinnen und Schülern abverlangt, und viele sind hier über sich hinausgewachsen. Wenn Jugendliche nun in dieser ohnehin schon herausfordernden Gesamtsituation die Motivation und Energie für zusätzliches Engagement im schulischen Bereich aufbringen, dann zeigen sie damit ihr wirklich außerordentliches Interesse am jeweiligen Fach.
Eine solche hohe Begeisterungsfähigkeit für das Fach Französisch bewiesen jüngst Alicia Eckhardt und Maya Nistrea, Schülerinnen der Jahrgangsstufe 1 am Stromberg-Gymnasium. Auf Empfehlung ihrer Französischlehrerin Anja Fink hin nahmen sie am alljährlich stattfindenden Redewettbewerb des Lion’s Clubs teil, der in diesem Schuljahr wie so vieles ausschließlich online ausgetragen wurde. Ziel des Wettbewerbs ist die Förderung sprachbegabter Jugendlicher sowie die Pflege der deutsch-französischen Freundschaft.
Alle dafür von ihrer Schule ausgewählten Kandidatinnen und Kandidaten erhalten die Aufgabe, zu einem vorgegebenen Thema eine gut zehnminütige Rede in der Fremdsprache vorzubereiten und diese frei vorzutragen. Angesichts der aktuellen Situation waren im laufenden Schuljahr alle Teilnehmenden aufgefordert, ihre Rede frei sprechend aufzunehmen und den Link zu ihrem Videobeitrag an die deutsch-französische Jury weiterzuleiten. Die Fragestellung, mit der sich die teilnehmenden Jugendlichen diesmal auseinandersetzen sollten, lautete: „Europa gestern – heute – morgen: Wie sehen Sie das Europa der Zukunft?“ (Europe hier – aujourd’hui – demain: Comment imaginez-vous l’Europe de l’avenir?)
Ein spannendes Thema, nicht nur in Coronazeiten, fanden die beiden frankophilen Stromberg-Schülerinnen, für die ihre Wettbewerbsteilnahme nach eigenen Worten eine sehr interessante Erfahrung war: „Es hat viel Freude gemacht, sich auf die Rede vorzubereiten und sich intensiv mit der französischen Sprache zu befassen“, so die einhellige Meinung der Gymnasiastinnen.
Beide erhielten als Anerkennung für ihr überdurchschnittliches Interesse am Französischen eine Urkunde, die sich möglicherweise bei einer späteren Bewerbung für ein Praktikum oder Studium im Ausland als hilfreich erweist. Alicia Eckhardt gelang mit ihrer sprachlich auf höchstem Niveau formulierten Rede sogar der Sprung ins deutsch-französische Finale. Inhaltlich überzeugte sie die deutsch-französische Jury insbesondere durch ihren persönlichen Einstieg in das Thema Europa sowie durch ihre fundierten Ausführungen zur Geschichte Europas und zum Entstehen der Europäischen Union, durch das Eingehen auf aktuelle Schwierigkeiten innerhalb der EU sowie durch ihre klar formulierten Visionen für die europäische Zukunft, für die sie eine Stärkung von Werten wie „échange, amitié et coopération“ (Austausch, Freundschaft und Zusammenarbeit) fordert.
Gerade angesichts der herausfordernden Erlebnisse der Corona-Pandemie bei zeitweise geschlossenen Grenzen und weitreichenden Reisebeschränkungen seien künftig jeder und jede dazu berufen, ganz bewusst die Vision eines freien, gemeinschaftlichen Europas mit Leben zu füllen – durch einen offenen, positiven Blick sowie durch die Bereitschaft, einander im Großen und im Kleinen zu helfen und so den Zusammenhalt innerhalb der Mitgliedsländer der EU in all ihrer Vielfalt zu stärken. Denn, so die junge Rednerin in ihrem persönlichen Schlussplädoyer, „l’UE est comme un trésor précieux, et c’est notre devoir de le protéger“ (die EU ist wie ein wertvoller Schatz, und es ist unsere Aufgabe, ihn zu beschützen).
Dies wird den frankophilen Kursstufenschülerinnen, die durch ihr Zusatzengagement ihre Sprachkenntnisse weiter ausgebaut, an Mut und Selbstbewusstsein gewonnen sowie ihre Vorfreude auf eventuelle Auslandsaufenthalte nach ihrem Abitur gestärkt haben, in jedem Fall gelingen. Und auch jüngere Mitschülerinnen und Mitschüler ermuntern die beiden mit ihrem Wettbewerbserlebnis dazu, sich etwas zuzutrauen, sich immer wieder auch auf bisher unbekannte Aufgabenformate einzulassen und auch – oder gerade – in herausfordernden Zeiten offen für neue Erfahrungen zu bleiben.
Bericht: Fö