Digitaler KickOff am 10. März: Future Skills – Lernen, was uns wichtig ist

„Nicht für die Schule, sondern fürs Leben lernen wir.“ – mit Blick auf übervolle Bildungspläne, auf reproduktives Aneignen vorgegebener Lerninhalte, und nicht zuletzt angesichts des immer wieder vorgetragenen Feedbacks unserer Schülerinnen und Schüler am Stromberg-Gymnasium möchten wir in dieser, an Experimenten ja nicht gerade armen, Phase der Schulentwicklung mit einem großen Experiment in die zweite Schuljahreshälfte starten!

„Future Skills – Umbruch als Aufbruch“, so heißt das Pilotprojekt, in dem sich alle Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 9 und 10 immer mittwochs vier Schulstunden lang ausprobieren können. Über insgesamt 12 Schulwochen hinweg wird es um selbstgewählte Themen gehen, die die beteiligten Schülerinnen und Schüler als zukunftsrelevant erachten. Zu den Themenschwerpunkten ziehen die Projektgruppen externe Expertinnen und Experten mit ein. Inhaltliche Vorgaben gibt es, ebenso wie Noten, nicht.

Inspiriert durch den „Frei-Day“ (www.frei-day.org) der Initiative „Schule im Aufbruch“ schaffen wir einen experimentellen Raum an unserer Schule. „Wir gehen in eine Welt, die sich von allem, was wir bisher kannten, radikal unterscheidet. Wir werden mit Fragen umgehen müssen, auf die es noch keine Antworten gibt, und werden Lösungen finden müssen, für die wir unbekannte Wege einschlagen. […] Junge Menschen müssen befähigt werden, mit Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität umgehen zu können.“, sagt die Bildungsinnovatorin Margret Rasfeld, die vor einigen Jahren auf Einladung des Fördervereins das Stromberg-Gymnasium besucht hatte, zur Relevanz solcher Freiräume. Diese werden etwa im „Nationalen Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (Nationaler Aktionsplan – BNE-Portal (bne-portal.de) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung bereits seit 2017 explizit gefordert – eine Forderung, die jedoch seither nur von einer Handvoll Schulen aufgegriffen wurde.

Den Zündfunken für das Projekt hatte im vergangenen Sommer unsere Schulleiterin gegeben. Die Fachschaften Geschichte, Gemeinschaftskunde und Religion/Ethik haben ihre Stunden zusammengelegt, und die Stundenplanmacher haben dafür gesorgt, dass jeden Mittwoch die vier Stunden dieser Fächer bei allen 9. und 10. Klassen parallel liegen. Die acht unmittelbar mit der Planung des Großexperiments betrauten Lehrerinnen und Lehrer haben sich in mehreren Arbeitstreffen intensiv mit der Projektmethode, dem Konzept der Bildung für nachhaltige Entwicklung und mit den strukturellen und organisatorischen Rahmenbedingungen des Projekts auseinandergesetzt und dabei auch immer wieder ihre eigenen Bildungskonzepte reflektiert.

Am 10. März ist es soweit: „Future Skills“ geht mit 128 Schülerinnen und Schülern an den Start! Ganz im Sinne des Slogans „Umbruch als Aufbruch“ sehen wir die Krise – in dem Fall die zunächst noch weiter anhaltende coronabedingte Schulschließung – als Chance und wagen einen digitalen KickOff. Unterstützt werden wir dabei von einem erfahrenen Moderatorenteam: Inga My Thao Bui und Christian Große studieren in Mainz, sind bei den „Students For Future“ aktiv und haben bereits einiges an Erfahrung in der Planung und Durchführung interaktiver digitaler Veranstaltungen dieser Größenordnung.

Wir sind mehr als gespannt: Auf die Impulse von Seiten unserer Schülerinnen und Schüler, ebenso wie auf unser aller Erfahrungen mit dieser auf den Kopf gestellten Herangehensweise an die Vermittlung von im besten Sinne lebensrelevanten Kenntnissen und Kompetenzen.

Bericht: Oe, Bild 1: Pixabay, Bild 2: Oc