NachHALTigkeit, mehr als DU denkst!?

Auf dem Stundenplan des Stromberg-Gymnasiums stand vier Tage lang nicht Mathe oder Deutsch, sondern – im Rahmen der Projekttage – Nachhaltigkeit.  In insgesamt 36 Projekten gewannen die Schülerinnen und Schüler einen Eindruck von der großen Spannweite dieses Themas.

Wie sehr das Thema Nachhaltigkeit unseren Alltag  auf unterschiedliche Weise durchdringt, deutete sich bereits im Motto an: „NachHALTigkeit, mehr als DU denkst!?“. Dementsprechend entstammten die einzelnen Projekte nicht nur den Bereichen Klimawandel, Recycling oder Flora und Fauna, sondern auch weniger offensichtlich von diesem Thema berührten Gebieten wie Kunst, Sport und Lernstrategien. Alle basierten jedoch auf einem der siebzehn Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.

Insgesamt wurde an diesen vier Tagen viel kreiert, recherchiert und die nähere Umgebung erkundet. So besuchte beispielsweise eine Projektgruppe Vaihinger Supermärkte und erkundigte sich über die Möglichkeiten, wie Plastikverpackungen reduziert werden könnten. Die Projektgruppe „Futter für die Wildbienen“ kümmerte sich darum, den Bereich rund um den Schulteich bienenfreundlicher zu gestalten. In den Pausen wurden vegane Speisen, Smoothies und Waffeln verkauft; der Erlös soll gemeinnützigen Organisationen zugutekommen. 

Mit einer anderen Art von Nachhaltigkeit beschäftigten sich die Schüler der Projekte „Mobilität“ und „Fahr‘ mit dem Rad“. Sie verfolgten das Ziel, das Radfahren attraktiver zu machen und mehr Kinder und Jugendliche dazu anzuregen, den Schulweg mit dem Fahrrad zurückzulegen. Die Gruppe „Mobilität“ erhob Daten dazu, mit welchen Verkehrsmitteln die Schüler zur Schule kommen, ob sie mit dem Auto gebracht werden, das Rad oder den Bus benutzen – und wie sicher sie sich fühlen, wenn sie mit dem Rad unterwegs sind. Die Gruppe „Fahr‘ mit dem Rad“ fuhr gezielt die Radwege der Umgebung ab, um zu erkunden, inwiefern hier Barrieren für Radfahrer zu finden sind und ob sich die ausgewiesenen Radwege für Kinder und Jugendliche gut eignen. Die Ergebnisse finden Eingang in den Radwegeplan des Stromberg-Gymnasiums.

Nachhaltigkeit muss aber nicht zwingend etwas mit Umweltschutz zu tun haben: So schließt ein nachhaltiger Umgang mit der „Ressource Ich“ etwa ein, den eigenen Körper fit zu halten. Auch dieser Aspekt wurde in konkrete Projekte umgesetzt, in denen sich die Schülerinnen und Schüler sportlich betätigten oder Entspannungstechniken einübten, die auch bei der Prüfungsvorbereitung gut angewandt werden können. Dies sowie das Projekt „Nachhaltige Lernmethoden“ stieß insbesondere bei den angehenden Abiturienten auf großes Interesse.

Eine weitere Projektgruppe übertrug einen Teil der Geschichte des Mädchens Momo, einst von Michael Ende erdacht, szenisch in die Gegenwart und hielt das Ergebnis in einem Kurzfilm fest. Andere Schülerinnen und Schüler illustrierten das erst kürzlich überarbeitete Leitbild des Stromberg-Gymnasiums mit originellen Zeichnungen – mit dem Ziel, den Inhalt auf diese Weise nachhaltig in den Köpfen der am Schulleben Beteiligten zu verankern.

Und natürlich sollten auch die Ergebnisse der Projekttage nachhaltig sein, sprich: eine möglichst langfristige Wirkung entfalten. Diesem Zweck diente die Aktion „Deine Hand für mehr NachHALTigkeit“. Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte waren eingeladen, ihren Handabdruck im Laufe der Woche auf einer Tapete im Mensabereich zu verewigen und an jedem Finger zu notieren, wie sie selbst ihren Alltag nachhaltiger gestalten können.

Viele Anregungen dazu bot auch ein Rundgang durch die Räume des Stromberg-Gymnasiums am Freitagmittag, auf dem die Projektergebnisse schulintern präsentiert und Produkte wie vegane Speisen, nachhaltige Pflegeartikel oder auch Vogelhäuser und Nistkästen verkauft wurden.

Ehrungen für die Projektleiter

Die Vielfalt der Projektangebote und der Zugänge zum Thema Nachhaltigkeit wurde nochmals durch einen Film verdeutlicht, in dem die Projektgruppe „Dokustudio“ Eindrücke zu den Projekttagen von Schülern und Lehrern festgehalten hatte. Dieser wurde während einer Abschlussfeier gezeigt, in deren Rahmen diejenigen Schülerinnen und Schüler, die sich als Projektleiter engagiert hatten, von der Vorsitzenden des Fördervereins Andrea Mohr-Neidel gewürdigt und ausgezeichnet wurden.

Zutiefst beeindruckt vom Engagement und der Kreativität der Schüler sowie von der Vielfalt der Projektangebote und der entstandenen Ergebnisse zeigte sich der stellvertretende Schulleiter Roland Wirth. Er kündigte zugleich an, dass die Feier zum 20-jährigen Bestehen des Stromberg-Gymnasiums im Herbst 2020 stattfinden werde – bevor die Bigband, die für einen gewohnt stimmungsvollen Rahmen sorgte, nochmals aufspielte.

Bericht: Pf, Sy; Fotos: Bd