(Fö/Sy) – So kann es gehen: Ein 13-jähriger, in Frankreich lebender Junge reist auf Wunsch seines Vaters nach Burkina Faso, wo ein Teil der Familie noch immer lebt. Hatte er zunächst auf einen entspannten Urlaub im Herkunftsland seines Vaters gehofft, so rückt gleich nach seiner Ankunft die Auseinandersetzung mit den eigenen Wurzeln in den Mittelpunkt der Reise. Dieses Entdecken und Kennenlernen einer für ihn anfangs fremden Kultur läuft zwar zunächst nicht ohne Probleme ab, erweist sich schließlich aber doch als großer Gewinn.
Diese Entdeckungsreise verfolgten Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen des Stromberg-Gymnasiums gebannt auf der Leinwand des Luna Lichtspieltheaters in Ludwigsburg. Dort wurde der Film „Wallay“ im Rahmen des französischen Jugendfilmfestivals „Cinéfête“ in französischer Sprache gezeigt. Als „festen Termin im Kalender der Französischfachschaft“ bezeichnet Französischlehrerin Carmen Förnzler, die gemeinsam mit ihren Kollegen Anja Fink und Michael Hofer die Exkursion begleitete, den jährlichen Ausflug nach Ludwigsburg. „Er erlaubt den Schülerinnen und Schülern, auf unterhaltsame Weise Themen aus dem Französischunterricht zu vertiefen und bietet ihnen authentisches Material zur Anwendung ihrer sprachlichen Fähigkeiten.“
Kannten die Zehntklässlerinnen und Zehntklässler Burkina Faso bisher nur aus den Französisch- und Geschichtsbüchern, so verschafften sie sich nun einen Eindruck von den großen Unterschieden zwischen dem Lebensalltag hierzulande und in der einstigen französischen Kolonie. Sie zeigten sich erstaunt über den hohen Stellenwert der Familie und den Respekt, der den Älteren in der Familie entgegengebracht wird, und kamen so auch für sich selbst ins Nachdenken über die Fragen nach Heimat und Zugehörigkeit, Traditionen und Verantwortung gegenüber der Familie.
Neben dem motivierenden Kinovormittag und dem Ausbau ihrer Sprachkompetenzen konnten die Jugendlichen also auch „fürs Leben“ einiges für sich mitnehmen, eigene Gewohnheiten und Selbstverständlichkeiten hinterfragen und die prägende Rolle der eigenen Familie wieder aufs Neue schätzen lernen.