(Hx) Vokabeln lernen, Baumtagebuch basteln, Bruchrechnen – besonders gegen Ende des Schuljahres wird an jeder Schule gebüffelt, was das Zeug hält. Dass am Stromberg-Gymnasium aber auch Zeit und Raum bleibt, neben der Arbeit neue Talente zu entdecken und Leidenschaften auszuleben, bewies die Präsentationsveranstaltung der Differenzierung 5/6 am Donnerstag vor den Pfingstferien. Über eine Stunde lang durften Schülerinnen und Schüler der Unterstufe ihren Eltern, Geschwistern und Lehrern zeigen, was sie in den vergangenen Wochen neben dem Unterricht erarbeitet und einstudiert haben.
Den Auftakt bildete die Gruppe der mittlerweile über die Landesgrenze hinweg bekannten „Fantastikinder“, dem deutsch-französischen Chorprojekt, an dem Stromberg-Schülerinnen und -Schüler bereits seit drei Jahren teilnehmen können. Hochprofessionell, konzentriert und mit kaum spürbarer Aufregung bot der aus über 20 Mitgliedern bestehende Chor unter der Leitung von Carmen Förnzler seine neuesten Songs dar: „Im großen goldenen Buch“, „(Wär auch gern) Schüler wie ihr“, „Schoko-Schokoladen-Lied“, „Jeder hat seinen Platz in der Sonne verdient“ und einige mehr. Mal ernst und appellierend, mal augenzwinkernd humorvoll, immer aber mit einer deutlichen Botschaft versehen: Auf unserer Welt läuft manches schief – aber wir können etwas ändern, wenn wir uns zusammentun. Beim Refrain des Chansons „Freunde weltweit“ stimmten dementsprechend dann auch alle Gäste mit ein. Wer die ohrwurmtauglichen Hits auch zuhause hören möchte, muss sich allerdings noch bis Herbst gedulden: Dann sind die in der Stadthalle aufgenommenen Clips bei Youtube zu sehen.
Lustig wurde es im Anschluss, als drei Mitglieder der von Dorothea Schwilk geleiteten Theater-Differenzierung eine zehnminütige Kurzfassung der „Rechenaufgabe“ von Otto Waalkes präsentierten. Mit hervorragendem Timing, erstklassigem Mienenspiel und beeindruckender Textsicherheit hauchten die Schülerinnen dem vom Infotag bekannten Sketch ganz neues Leben ein und brachten sämtliche Gäste zum Lachen, bis schließlich niemand mehr durch all die Schneewittchen, Torten und Zwerge blickte.
Dass die Jüngsten am Stromberg-Gymnasium auch sportlich sind, bewies die Differenzierungsgruppe „Le Parkour“, die in einem Videobeitrag ihre besten Kunststücke präsentierte. Was auf die Zuschauer fast halsbrecherisch wirkte, meisterten die Kinder völlig furcht- und mühelos. Als könnten sie die Schwerkraft außer Kraft setzen, flogen sie über Kästen, liefen an Wänden entlang oder schwangen an Reckstangen, um möglichst schnell und effizient von A nach B zu kommen – jeder mit seinem ganz eigenen Style.
Noch mehr Puste brauchten nur noch die Mitglieder der „Jump Style“-Differenzierung, die wie auch „Le Parkour“ von Stefania Eichinger geleitet wird. Der Tanzstil, der zu schneller elektronischer Musik getanzt wird und körperlich, koordinativ und kognitiv hochanspruchsvoll ist, brachte die gut trainierten Schülerinnen und Schüler überraschenderweise kaum ins Schwitzen. Selbst den Wunsch nach einer Zugabe konnten sie den Zuschauern ohne Probleme und Pause erfüllen.
Neben den Präsentationen konnten die Gäste außerdem die Ergebnisse zweier weiterer Differenzierungs-Projekte bewundern: Die jungen Künstlerinnen und Künstler der „Zeichenwerkstatt“ von Astrid Herbig sowie die „Geoforscher“ von Ina Wohland stellten im Foyer die Früchte ihrer Arbeit aus.
Der langanhaltende Applaus des Publikums am Ende war für die Mitwirkenden ein Ausdruck großen Lobs für die beeindruckenden Leistungen, die sie an diesem Nachmittag und in den vergangenen Wochen erbracht haben. Allen Beteiligten war hierbei stets die Freude anzusehen, die entsteht, wenn man seine Talente ohne Notendruck und nur aus eigenem Antrieb heraus ausleben und weiterentwickeln kann.