Global Day zum Glück

Am 20. März ist Weltglückstag – daran hat die Fachschaft Ethik angeknüpft und den diesjährigen Global Day unter die Frage gestellt „Glück – was ist ein gutes Leben?“

Am Weltglückstag kam für zwei Wochen eine Ausstellung an unsere Schule, die zahlreiche Schüler*innen im Rahmen des Religions- oder Ethikunterrichts erlebt haben. Hier stand die Frage im Mittelpunkt, wie es global gesehen um das gute Leben bestellt ist, welche Privilegierungen, aber auch, welche Benachteiligungen es gibt, und wie wir von der privilegierten Seite aus handeln können, damit, utilitaristisch gesprochen, weltweit die „Summe des Glücks“ wächst. Die Ausstellungsstücke – zahlreiche Spiele, aber auch Kunstobjekte, Zeitschriften und ein Film – waren allesamt Schüler*innenarbeiten, die im Laufe der letzten Jahre als Beiträge für den bundesweiten Wettbewerb „Eine Welt für alle“ eingereicht worden sind. Der Global Day, an dem die Ethikgruppen der Jahrgänge 9 und J1 teilgenommen haben, hat die Frage nach dem guten Leben am 3. April noch ein wenig weitergesponnen und vertieft. Ausgehend von einer Studie, die über einen Zeitraum von 75 Jahren hinweg Menschen dazu befragt hat, was sie in ihrem Leben glücklich macht, hatten die Teilnehmenden dann die Wahl zwischen zwei Angeboten: Alexandra Andersen, Lehrerin an einem Gymnasium in Bayern und Achtsamkeitstrainerin, hat einen Workshop durchgeführt, bei dem das bewusste Wahrnehmen im Mittelpunkt stand. Anhand verschiedener Übungen und anschließender Reflexion haben die Teilnehmer*innen gelernt, ihren Alltag bewusster wahrzunehmen, Dinge achtsamer anzugehen, und damit die „Ressource Ich“ zu stärken – vor dem Hintergrund hoher Anforderungen nicht zuletzt an einem G8-Gymnasium haben die Teilnehmenden den Workshop als überaus bereichernd empfunden. Tobi Rosswog, freier Dozent, Autor und Aktivist, hat sich der Frage, was ein gutes Leben sei, von einer anderen Seite her angenähert. Von seinem „Basecamp“, dem Funkenhaus bei Göttingen, tourt er durch die Republik, um „Wege für ein neues Miteinander“ aufzuzeigen, also Impulse zu geben, wie wir besser, glücklicher, weniger unter gesellschaftlichen Zwängen und vermeintlichen Notwendigkeiten leidend, leben und arbeiten können. „Kooperation statt Konkurrenz“ heißt die Zauberformel von Tobi, der selbst zum Beispiel über zwei Jahre lang glücklich geldfrei gelebt hat und das auch nach wie vor so weit als möglich praktiziert. „Wir leben in einem System, das es erlaubt, noch genießbare Lebensmittel wegzuschmeißen, es aber unter Strafe stellt, diese Lebensmittel zu retten – wie zynisch ist das denn?!“ – ausgehend von diesen und weiteren Fragen zeigt Tobi in einer lebendigen Interaktion mit den teilnehmenden Schüler*innen auf, wie eine sozial-ökologische Transformation unserer Gesellschaft aussehen und gelingen, und welchen Beitrag mehr Nachhaltigkeit in diesen Bereichen auch zu unserem ganz persönlichen Glück beitragen kann. Am Ende des Vormittags haben die Schüler*innen Alexandra Andersen und Tobi Rosswog mit tosendem Applaus und glücklichen Gesichtern verabschiedet, und den Global Day mit einem individuellen Glückkeks-Orakel ausklingen lassen… An dieser Stelle vielen Dank an die Ethikgruppen 9 und J1 für euer großes Interesse und euer dynamisches Teilnehmen am Global Day!

Bericht: Oehmichen
Fotos: Oe, Es