Cinéfête-Besuch der zehnten Klassen

(Fö, Vk) Ende Januar ist Cinéfête-Zeit am Stromberg-Gymnasium, und so führten auch in diesem Schuljahr im Rahmen ihres Französischunterrichts die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 10 eine Exkursion nach Ludwigsburg zu diesem französischen Jugendfilmfestival durch. Gemeinsam mit ihren Französischlehrerinnen Anja Fink, Carmen Förnzler und Eva Volckmann besuchten sie eine Vorführung des Dokumentarfilms „A voix haute – la force de la parole“. Der Film erzählt, wie Studierende eines Pariser Banlieues sich auf den Rhetorikwettbewerb Eloquentia vorbereiten. Unter ihnen sind auch Jugendliche, die auf Grund ihrer Herkunft oder Vergangenheit zunächst wenig Perspektiven zu haben scheinen, wie die schüchterne Christina, die Französisch erst vor einigen Jahren nach ihrer Ankunft in Frankreich lernte, der nachdenkliche Elhadj, der aus prekären Verhältnissen kommt und bereits einige Zeit seines Lebens auf der Straße verbringen musste, die belesene Leïla syrischer Abstammung, die sich für Frauenrechte einsetzen möchte, oder Eddy, ein optimistischer und kämpferischer junger Mann, der täglich mehrere Stunden Weg auf sich nimmt, um von seinem Wohnort auf dem Land zur Universität zu gelangen. Im Laufe des Trainings wachsen diese so unterschiedlichen jungen Menschen zu einer Gruppe zusammen, sie lernen sich auszudrücken, ihre eigene Meinung zu bilden und zu vertreten. Dies gelingt durch die Begleitung und Beratung unterschiedlicher Experten, vom Anwalt über einen Poetry Slammer bis hin zu Stimmbildnern. Das intensive Training und der Vorbildcharakter dieser Coachs vermitteln den jungen Leuten authentisch und nachhaltig die unterschiedlichen Aspekte, die für das Gelingen einer Rede wichtig sind. Die Wettbewerbsteilnehmer lernen so im Laufe ihrer Vorbereitungszeit, wie sie durch den Einsatz von Sprache und Rhetorik aktiv ihre eigene Zukunft gestalten und den Kampf gegen Ausgrenzung gewinnen können.

Neben dem Kinoerlebnis an sich und dem sprachlichen Zugewinn war es vor allem dieser lebensweltliche Bezug, der die Stromberg-Schülerinnen und -Schüler beeindruckte. Auf die Frage hin, was sie denn nun von dem Film mit in ihren Alltag mitnehmen könnten, antworteten die Zehntklässler beispielsweise mit „sich trauen, was zu sagen“, „authentisch sein, man selbst sein“, „dranbleiben und üben, für seine Ziele kämpfen, auch wenn die Umstände schwierig sind“ oder „die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls durch die Vorbereitung im Team“.

All diese neuen Eindrücke können nun in den folgenden Französischstunden durch sprachliche Arbeit, aber auch durch theaterpädagogische Elemente wieder aufgegriffen werden, so dass die Schülerinnen und Schüler durch das Gesehene neben dem fremdsprachlichen Zugewinn auch Impulse für das eigene Erwachsenwerden erhalten.                                                                                           

Schüler setzen die theaterpädagogischen Ideen des Films im eigenen Unterricht um