Welcher europäische Staat nimmt eigentlich wie viele Geflüchtete auf? Warum ist Deutschland ein besonders begehrtes Ziel für Asylsuchende? Und was hat der westliche Lebens- und Konsumstil mit den Fluchtursachen in Ländern des Globalen Südens zu tun?
Auf diese und andere Fragen haben die Ethikkurse der Klassenstufen 9 und J1 auf dem Global Day, einer jährlich von der Fachschaft Ethik ausgerichteter Veranstaltung zu unterschiedlichen Themen des Globalen Lernens, Antworten gesucht. In einem Planspiel, das von Mitarbeiter der baden-württembergischen Landeszentrale für politische Bildung (lpb) angeleitet wurde, schlüpften die Teilnehmer in die Rolle von EU-Staatschefs, um aus der Sicht der einzelnen EU-Mitgliedsländer auf einem gemeinsamen Krisengipfel über die Dublin-Verordnung, Flüchtlings-Quoten oder Migrations-Partnerschaften zu diskutieren und tragfähige Lösungen zu finden. Dass dies aufgrund unterschiedlicher nationaler Interessen und nicht zuletzt aufgrund des wirtschaftlichen Gefälles innerhalb der EU alles andere als einfach ist, war eine Erfahrung, die die Teilnehmer im Planspiel gemacht haben: die vielbeschworene, solidarische „europäische Lösung“ wurde auch auf diesem Gipfeltreffen – leider – nicht gefunden.
Bericht & Fotos: Nora Oehmichen