Von Businessplänen, Zielgruppenanalyse und Nachhaltigkeit

Wie vermarkte ich mein Produkt passend bei meiner Zielgruppe? Wie kann ich mein Unternehmen so aufbauen, dass es nicht nur meinem finanziellen, sondern auch dem Gemeinwohl nutzt? Und was bedeutet überhaupt Nachhaltigkeit? Diese und viele weitere Fragen rund um die Gestaltung eines eigenen Betriebes im Zuge des Projektes Schule als Zukunftsstaat konnten die Strombergschüler vergangenen Donnerstag mit Hilfe von externen Referenten klären und sich so auf die eigene Unternehmensgründung vorbereiten.

Eröffnung des Zukunftstages

Getragen wurde der Workshoptag von der Vision, dass während des Planspiels Schule als Zukunftsstaat, welches das Stromberg-Gymnasium im Februar/März 2018 eine Woche in einen Staat verwandeln wird, vor allem nachhaltig und fair arbeitende, aber zugleich wirtschaftlich starke und zukunftsfähige Unternehmen existieren sollen.

Doch wie dieses Ziel erreichen, wenn Businessplan und Kapitalbedarf für die meisten Schüler noch Fremdwörter sind? Schnell war innerhalb der Projektgruppe aus knapp 40 engagierten Schülern die Idee eines „Zukunftstages“ geboren, der die Mitschüler auf die eigene Unternehmensgestaltung vorbereiten sollte. In Eigenregie erarbeiteten die Schüler einen Ablaufplan, der die 26 Referenten – die alle zunächst gefunden, angeschrieben und für das Projekt gewonnen werden mussten – effizient auf vier Zeitschienen über den Tag verteilte. Um die 430 Mitschüler möglichst ihren Wünschen entsprechend auf die Wahl- und Pflichtmodule zu verteilen, rauchten die Köpfe und Telefonleitungen.

Vergangenen Donnerstag war es dann schließlich soweit: Pünktlich um 8:00 Uhr standen die ersten Referenten im Foyer des Stromberg-Gymnasiums und bestaunten die bunten Wahlplakate der Stromberg-Parteien. Als Überbleibsel der Parlaments- und Präsidentenwahl am 06. und 10. Oktober gaben die Banner und Fahnen Zeugnis davon ab, dass die politische Willensbildung im „Future-SG“, wie der fiktive Staat im Frühjahr heißen wird, schon stattgefunden hat.

Mit Namensschild versehen und von Schülerlotsen begleitet, erkundeten die Referenten aus Wirtschaft und Bildungswesen schließlich das Schulhaus und bezogen ihre Workshopräume. Die Stromberg-Schüler wiederum wurden von Orion von Reischach (J2) als Mitglied des Kernteams und Lina Meyer (J1) als Leiterin des Betriebe-Arbeitskreises in der Aula begrüßt und in die Organisation des Tages eingeführt.

In den anschließenden Workshops hatten die Schüler die Wahl zwischen drei Themenblöcken: Marketing und Werbung, Nachhaltigkeit und Gemeinwohlökonomie sowie Business- und Personalplanung. Je nach Interesse konnte man sich so beispielsweise in Excel-Kalkulationen und Konfliktlösestrategien fortbilden lassen, Werbestrategien erarbeiten oder sich in spielerischer Weise dem Begriff Gemeinwohlökonomie annähern. Auch regionale Größen wie Ensingers Marketingleiter Stefan Schurr, der Managementbeauftragte für Umweltschutz von Ensinger Jörg Mannhardt oder Geschäftsführerin Tabea Sanzio vom Biohof Laiseacker waren unter den Referenten vertreten und konnten anhand ganz praktischer Beispiele aus ihren Unternehmen den Schülern aufzeigen, was nachhaltige Produkte und Betriebe auszeichnet. Mit den Bildungsagenten aus der prämierten Ideenwerkstatt waren auch aus dem Bildungssektor Referenten und Referentinnen zugegen, die auf eine teilweise langjährige Erfahrung als Workshopleiter blicken können und so den Schülern eine ganze Bandbreite an interessanten Workshops rund um die Unternehmensgründung bieten konnten.

Leitende Projektgruppe

Am Ende des Tages konnten die verantwortlichen Schüler auf einen erfolgreichen Zukunftstag zurückblicken. Durch den vielfältigen Input und zahlreiche Kreativphasen hatten sich die Ideen der Schüler schnell vom von Schulfesten bekannten ordinären Waffelstand entfernt. Stattdessen hörte man zum Beispiel von Yogastudios, Bio-Bäckereien und Hochzeitsplanern – Ideen, die nun nur noch in einen Businessplan mit entsprechender Werbestrategie münden müssen. Ist dieser besonders auf Nachhaltigkeit und Fairness ausgerichtet, winken Steuervorteile im Stromberg-Staat, der nun mit noch mehr Spannung erwartet wird.

(Alle Filme und Infos zum Projekt auf www.stromberg-gymnasium-saz.de)

Bericht: Ann-Katrin Helfert